Ein besinnlicher Auftakt in die dunkle Jahreszeit
Das Kirchenkonzert der Bürgermusik Gams lockt alljährlich viele Zuhörer in die katholische Kirche. So auch am späteren Sonntagnachmittag. Zu hören war nebst der «grossen» Musik auch die Future Band.
Es gehört zur liebgewordenen Tradition, dass die Bürgermusik Gams als Auftakt in die dunkler werdende Jahreszeit musikalische Glanzpunkte setzt. Dieses Jahr wurden sowohl besinnliche als auch moderne Stücke ausgewählt. Und so zeigten die Musikantinnen und Musikanten einmal mehr, welches Potenzial in ihnen steckt. Dirigent Harry Zierler versteht es immer wieder, von den Mitgliedern der Bürgermusik Höchstleistungen zu fordern. Erfreut zeigte sich auch Präsident Peter Sonderegger über den Grossaufmarsch der Besucher. In bewährter Art führte Ute Grommes, Diakonin der Reformierten Kirche Grabs-Gams, durchs Programm.
Hoffnungsvoller Nachwuchs
Die Future Band – ihre Mitglieder spielen teilweise bereits in den Reihen der Bürgermusik – bewies, dass sie zu Recht als Bindeglied der «grossen» Musik gesehen wird. Ihre Darbietungen mit Celtic Crest von Christoph Walter und Kiling me Softly von Norman Gimble und Charles Fox, arrangiert durch Larry Forster, bewiesen, dass mit Freunde musiziert wird und die Jungen regelmässig üben. Celtic Crest erinnert ans Basler Tattoo, es ist das Stück, das den glanzvollen Schlusspunkt dieses Grossanlasses setzt. Und weil das Publikum den hoffnungsvollen Nachwuchs nicht ohne Zugabe entliess, wurde noch «Flashdance» gespielt.
Der Name «Aldacum», was so viel heisst wie Erlenwald, stammt aus der Zeit der römischen Vorherrschaft und ist der lateinische Name des Bierdorfes Alken in der belgischen Provinz Limburg. Mit diesem Konzertmarsch von Willy Fransen begann des sonntägliche Konzert und wurde mit «In Siemi», einem rätoromanischen Lied von Gion Balzer Casanova, und den Slavonik Dances No. 7 + 8 von Antonin Dvorák (1871–1904), arrangiert von Will van der Beek, fortgesetzt.
Feinfühlig und unverwechselbar
Die slawischen Tänze zeigen die Feinfühligkeit des böhmischen Komponisten, dem die Musik bereits in die Wiege gelegt wurde. Zu seinen Hauptwerken werden neun Sinfonien, aber auch die 16 slawischen Tänze und die Oper Rusalka gezählt. Das tschechische Musikschaffen fand durch Antonin Dvorák seine nationale Identität, und weil der Komponist unbeirrt seinen Weg ging und zeitlebens als Bewunderer von Richard Wagner und Johannes Brahms galt, hat er jedem seiner Stücke einen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt.
«Schweizer Kost vom Feinsten»
«Träne» von Florian Ast, für Blasmusik arrangiert von Mario Bürki, war sicher einer der Konzert-Höhepunkte. Bei diesem Stück – in der Originalversion in Mundart gesungen – tauchen Florian Ast und Francine Jordi vor den inneren Augen auf. Ganz anders bei der Gamser Bürgermusik: Dort standen die Solisten Marcel Kaiser, Euphonium, und Marco Oberholzer, Trompete, im Mittelpunkt. Ob «Träne» gesungen oder in der Blasmusikversion – das Stück kommt immer gut an, dies bewies der lange anhaltende Applaus.