Der Nachwuchs in die Mitte
Bei der Bürgermusik Gams haben am Unterhaltungsabend nicht nur die «Grossen» ihren Auftritt, dem Nachwuchs wird ebenfalls eine Plattform geboten. Das Publikum war begeistert und die Jungen durften sich über viel Applaus freuen.
Samstagabend, kurz vor 20 Uhr: Im Foyer und im Widemsaal war leichte Nervosität zu spüren. Musikantinnen und Musikanten verschiedener Altersstufen beschäftigten sich mit allem möglichen: ein Getränk holen, draussen noch rasch eine Zigarette rauchen oder schnell ein Gang ans «stille Örtchen». Ganz anders das erwartungsvolle Publikum. Jung und Alt sass entspannt an den Tischen, liess sich von den freundlichen Turndamen bedienen, während die Midlife Jazzband für beste Unterhaltung sorgte.
Begeistertes Publikum
Dann hiess es: Licht aus, Bühne frei für die Future Band, die Nachwuchsformation und sozusagen das Bindeglied zwischen der Jungmusik und der Bürgermusik. Unter der Leitung von Harry Zierler holten die jungen Musikantinnen und Musikanten das Publikum bereits mit dem ersten Stück ab, begeistert wurde mitgeklatscht und applaudiert. Im Sturm konnten auch die vier Kleinsten, das sind die Akteure der Jungmusik unter der Leitung von Christa Lummer, die Zuhörer für sich gewinnen.
Lange einstudiert
Gemäss Präsident Peter Sonderegger hat der Musikantennachwuchs während einem bis eineinhalb Jahren Musikunterricht genossen und die Stücke, welche auf der Bühne gespielt wurden, einstudiert. Dass Jugendförderung bei der Bürgermusik nicht nur ein leeres Wort ist, sondern tatkräftig angepackt wird, stellten alle Beteiligten am Unterhaltungsabend einmal mehr unter Beweis.
Feuer, Erde, Wasser, Luft
as Motto «Die vier Elemente, Feuer, Erde, Wasser und Luft» wurde mit brennenden Feuern vor dem Eingang, einem erdigen Foyer, an Wasser erinnernde Dekorationen im Saal und luftigen Elementen auf der Bühne umgesetzt. Kommt dazu, dass Blasmusikanten beim Spielen über genügend Luftreserve verfügen müssen. Allerdings gibt es auch eine andere Interpretation der vier Elemente, wie Peter Sonderegger mit verschmitztem Lächeln meinte: «Essen, trinken, Musik und Tanz.»
Viel Musik, aber auch Humor sind die Erfolgsrezepte eines gelungenen Unterhaltungsabends, und genau diese Mischung wurde in Gams einmal mehr präsentiert. Abwechslungsreiche Musik aus dem Bereich Rock, Italo Pop, feinen Klängen mit «Io senza Te», aber auch eine Ode an die «Grüne Insel» mit «Gaelforce.» Nicht zu vergessen die einheimische Kost und die Melodie «Grüezi wohl Frau Stirnimaa».
Für den Humor waren die Ansager Daniela Eggenberger und Marco Oberholzer zuständig. Etwa mit der Frage: «Was mag ein Musikant lieber, sein Instrument oder die Ehefrau?» Antwort: «Das Instrument, dort kann ab und zu das Mundstück entfernt werden.» Damit kam das Publikum nicht nur zu musikalischer, sondern auch humorvoller Unterhaltung.
Spielstarke Register
Der Konzertmarsch «Salemonia» von Kurt Gäbele war eines der Stücke, welche am Samstagabend zu hören waren. Die Kombination von Konzertmarsch und böhmischen Elementen ist ein Feuerwerk der Blasmusik und zeigte, wie spielstark die einzelnen Register der Bürgermusik sind und mit welcher Eleganz es Dirigent Harry Zierler schafft, ein harmonisches Ganzes zu erreichen. Komponiert wurde «Salemonia» übrigens für das Schloss-Seefest Salem in Baden-Württemberg, die Uraufführung war am 24. Juli 2008.
Abgerundet wurde der Abend mit dem Auftritt der Fahne aus dem Jahr 1958. Die Stunden des «guten Stücks» sind gezählt, am Kreismusiktag vom 20. Juni wird die Nachfolgerin eingeweiht. An der Festvorbereitung wird schon eifrig gearbeitet. «Wir wollen allen Fans der Blasmusik einen unvergesslichen Tag bereiten,» so Peter Sonderegger.